Yoga und ich

Yoga und ich

 

In Indien, da habe ich Dich gefunden. Damals habe ich noch beim Film gearbeitet. Ein ganzes Jahr war ich in Kalkutta – jung, unerfahren, voller Träume und Hoffnungen.
Es war Liebe auf den ersten Blick. Und wenn ich jetzt daran zurück denke, weiß ich nicht, ob ich Dich, oder vielleicht doch eher Du mich gefunden hast? Auf jeden Fall hatte ich mich in meinem ganzen Leben noch nie so gefühlt wie in dem Moment, als ich Dir zum ersten Mal nahe war. Ich habe meinen Körper plötzlich wahrgenommen wie nie zuvor, meine Kraft und meine Energie wurden lebendig und in mir erwuchs eine Stärke von der ich gar nicht wusste, dass ich sie habe. Alles nur durch Dich!
Ich wusste gleich, dass wir zusammen gehören und dass wir zusammenbleiben werden. Wir sind dann durch die ganze Welt gereist. Indien natürlich, aber wir waren zusammen auch viel in Amerika, in China und natürlich in Deutschland. Du hast mich begleitet und ich war immer bei Dir. Mit Dir zusammen konnte ich erkennen, wie facetenreich, vielfältig und unergründlich das Leben und die menschliche Existenz ist. Aber durch Dich fand ich das plötzlich nicht mehr beunruhigend, sondern magisch.
Ich habe von Dir gelernt, dass die Liebe nur jenseits von richtig und falsch gedeiht, dass wahre Akzeptanz auch wahre Macht ist und dass der Augenblick, das „Jetzt“, in seiner unendlichen Vergänglichkeit die Unendlichkeit küsst.
Nach einiger Zeit dachte ich dann, dass ich Dich jetzt schon kennen würde, dass ich Dich durchschaut habe und Dich nun richtig beherrschen könnte. Aber je mehr ich auf meinem Egotrip nach Dir gegriffen habe, desto mehr hast Du Dich mir entzogen. Du hast mich enttäuscht, weil Du nicht warst, wie ich das wollte und weil plötzlich die Klarheit verloren gegangen war. Ich gab Dir die Schuld, weil ich nicht sehen konnte, dass ich mich selbst benebelt hatte mit meinen Vorstellungen, meinem Bild von Dir und meinem Bild von mir selbst.
Aber Du warst einfach weiter da, immer da und irgendwann hat sich mein Blick wieder geöffnet, irgendwann habe ich sie wieder gespürt, die Liebe zu Dir und dass Deine Liebe zu mir nie aufgehört hat.
Ich bin glücklich, dass Du mich nach all den Jahren in Deine Arme schließt, wie am ersten Tag, dass Du immer da bist, wenn ich mich Dir zuwende, dass Du mir all meine Eitelkeit und all mein Unverständnis verziehen hast, ohne mit der Wimper zu zucken, weil Du mich einfach nimmst, wie ich bin, ohne Fragen, ohne Kommentare und ohne Kritik.
Liebe und Freiheit hast du mich gelehrt und mir gleichzeitig Geborgenheit gegeben. Dafür bin und werde ich Dir für immer dankbar sein, denn Du bist MEIN GELIEBTES YOGA!